Eine weitere Sicherheit bei Pflegeobjekten ist die staatliche Fürsorgepflicht. Die zuständige Heimaufsicht bzw. die kontrollierende Kommunal- oder Landesbehörde sorgt für einen neuen Betreiber. Dies ist ein großer Vorteil für Kapitalanleger, die sich für Pflegeobjekte als Immobilienklasse entscheiden. Investieren Sie in eine andere Immobilienklasse (Büro, Hotel, Wohnen etc.), obliegt die Mietersuche der Eigentümergemeinschaft.
Auch der Betreiber profitiert bei Pflegeheimen vom Status der „Sozialimmobilie“. Nach § 72 SGB XI erhalten Betreiber von Pflegeheimen einen Ausgleich durch das Sozialamt (Grundsicherung), wenn ein Bewohner nicht in der Lage ist, die Tagespflegesätze in voller Höhe zu erbringen. Das Risiko des Betreiberausfalls ist zwar das zentrale Risiko bei Pflegeobjekten, die folgenden Argumente halten dieses Risiko aber klein:
- Übernahme der Unterversorgung durch das Sozialamt.
- bereits heute sind Pflegeheime in Deutschland im Durchschnitt 25 Jahre alt.
- die Auslastung der bestehenden Heime ist schon heute hoch und die große Nachfrage steht Deutschland noch bevor.
- viele Pflegeheimbetreiber möchten expandieren und suchen nach Möglichkeiten.
- für Betreiber ist es attraktiv bestehende Einrichtungen zu übernehmen, da diese
bereits laufende Einnahmen bieten.
- die Heimaufsicht muss im Insolvenzfall einen neuen Betreiber suchen (die Pflege der Bewohner muss sichergestellt werden).
- im Gegensatz zu anderen Immobilienklassen fließen die Einnahmen (Tagespflegesätze) bei Pflegeobjekten weiter.
Wir sind der Meinung, dass kürzlich gebaute Pflegeobjekte zukünftig eine besondere Bedeutung zukommt. Neben dem Alter wird auch die Größe von Bestandsimmobilien den heutigen Anforderungen häufig nicht gerecht. Nationale und internationale Investoren, die in Pflegeheime investieren, setzen bei Ihren Ankaufskriterien beinahe immer eine Bettenanzahl von mindestens 80 Stück voraus. Wie die unten angefügte Tabelle des statistischen Bundesamtes zeigt, erfüllen mehr als 70 % der bestehenden Immobilien dieses Kriterium nicht.
Wir gehen weiterhin davon aus, dass uns mittelfristig eine große und lang andauernde Rezession bevorsteht. Das Thema „Pflege“ kann sich einer konjunkturellen Abhängigkeit weitestgehend entziehen.